In der Innenstadt von Hockenheim verlaufen die Gewässer Kraichbach und Mühlkanal. Beide Gewässer sind über weite Strecken mit befestigten Sohlen naturfern ausgebaut und von Ufermauern eingesäumt. Die Standsicherheit der Ufermauern ist durch Unterspülung oder Mauerausbrüche in weiten Bereichen nicht mehr sichergestellt.

Die jüngsten Hochwasserereignisse sowie die Berechnungen zu den Hochwassergefahrenkarten haben gezeigt, dass trotz der Schutzmaßnahmen im Oberlauf für die Stadt Hockenheim derzeit kein 100-jährlicher Hochwasserschutz besteht. Bei großen Hochwasserereignissen würden hochwertige innerörtliche Bereiche überflutet. Daher sollten im Zuge der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) Kraichbach und Mühlkanal zu einem Gewässer zusammengelegt und in Übereinstimmung mit den Forderungen der WRRL auf ein 100-jährliches Hochwasser mit 15,8 m³/s ausgebaut werden.

Zusammen mit den Hochwasserschutz- und Ökologiemaßnahmen wurden drei neue Brücken über den Kraichbach hergestellt und die Ortsentwässerung im Planungsbereich neu geregelt.

Die Umsetzung der Maßnahme wurde durch ungünstige Baugrundverhältnisse mit mächtigen Torfschichten im Untergrund erschwert. Für die Gründung der Bauwerke und Hochwasserschutzmauern waren deshalb zusätzliche Maßnahmen in Form von Pfahl- und Spundwandgründungen erforderlich. Im Bereich der Torfschichten musste die neue Gewässersohle durch Kiesschichten gegen Erosion gesichert werden.