Die Stadt Künzelsau war am 29.5.2016 von einem Starkregenereignis betroffen. Im Zuge des Förderprogramms des Landes Baden-Württembergs wurden BIT Ingenieure mit der Bearbeitung des Starkregenrisikomanagements beauftragt.

Eine besondere Rolle spielen im Bereich der Gemarkung Künzelsau die steilen Hänge des Kochertals. Hier sammelt sich das Niederschlagswasser sehr schnell in den zahlreichen Dobeln, die "im Normalfall" wenig oder gar kein Wasser führen. Neben den teilweise sehr hohen Abflüssen stellt dabei auch der Geschiebetrieb zum Teil große Probleme dar. Er führt nicht nur zur Unpassierbarkeit von Verkehrswegen, sondern in Verbindung mit hohen Fließgeschwindigkeiten auch zur Erhöhung der Zerstörungskraft der Wasserströme. Die gleichzeitige Berechnung von Wassermenge und Fließgeschwindigkeiten liefert hierbei wichtige Erkenntnisse zur Schleppkraft der Wasserströme.

Entsprechend dem "Leitfaden Kommunales Starkregenrisikomanagement" des Landes Baden-Württemberg wurden zunächst Modellsimulationen mit einem 2-dimensionalen Strömungsmodell durchgeführt.

Als Grundlage des digitalen Geländemodells stand bereits das neue digitale Geländemodell mit der Rastergröße 0,5 x 0,5 m zur Verfügung, was eine Modellierung mit hoher räumlicher Auflösung ermöglichte. Die Modellierung umfasste die gesamte Gemarkungsfläche der 11 Teilorte und somit eine Modellfläche von circa 110 km².

Die Ergebnisse ergaben eine sehr gute Übereinstimmung mit der beobachteten Situation. Im Anschluss hieran erfolgten die Bearbeitungsschritte "Risikoanalyse" sowie die Erstellung eines "Handlungskonzepts" entsprechend dem Leitfaden Baden-Württemberg. Im Zusammenwirken aller Akteure vor Ort wurde mit Augenmaß aller Beteiligten ein Katalog von Schutzmaßnahmen entwickelt.