Im Lauf der Erstellung der Hochwassergefahrenkarten ergab sich für die Ortslage Reute, dass große Teile der Ortslage vom 100-jährlichen Hochwasser-Ereignis betroffen sind. Betroffen sind sowohl Wohn-, als auch Gewerbegebiete. Liegt in Baden-Württemberg ein Gebiet im 100-jährlichen Überschwemmungsbereich, herrscht dort grundsätzlich Bauverbot.

Um die Gemeinde Reute vor dem 100-jährlichen Hochwasserereignis zu schützen und der Kommune wieder Handlungsspielraum zu verschaffen, wurden die BIT-Ingenieure mit der Erstellung eines Hochwasserschutzkonzepts beauftragt.

Die Gemeinde Reute liegt in der Breisgauer Bucht und somit in einem sehr flachen Bereich, der bei einer Gewässerausuferung sehr schnell großflächig überschwemmt wird.

In einem ersten Schritt wurde eine detaillierte Fließweg-Untersuchung durchgeführt. Auf Grundlage dieser Fließwege-Berechnung konnte nachgewiesen werden, dass mit vergleichsweise geringfügigen baulichen Maßnahmen einerseits und mit sehr geringen Auswirkungen auf das Fließsystem des Gewässers andererseits effektive Schutzwirkungen erzielt werden können. Im Ergebnis kann dies bedeuten, dass einige Flächen, die bisher dem "HQ100 Bauverbot" unterliegen, der Gemeinde wieder zur baulichen Nutzung zur Verfügung stehen können - sofern alle sonstigen planungsrechtlichen Randbedingungen erfüllt sind. In einem zweiten Schritt wurden verschiedene Lösungsmöglichkeiten entwickelt und deren hydraulische Wirkung durch 2-dimensionale hydraulische Berechnungen nachgewiesen

Neben dem hydraulischen Wirkungsnachweis der Maßnahmen erfolgten ergänzend Ermittlungen des erforderlichen Retentionsausgleichsvolumens sowie dafür geeignete Örtlichkeiten.