Das Ziel der Umstrukturierung war es, das Regenüberlaufbecken "Alte Kläranlage" auf der rechten Murgseite zu entlasten und die Entlastungstätigkeit gleichmäßiger zu verteilen. Hierfür wurde ein neuer Kanalstauraum aktiviert und folgende Maßnahmen durchgeführt:

• Pumpstation am Regenüberlaufecken "Am Festplatz" als Kombinationsbauwerk mit Überfallschwelle zur Entlastung des Stauraumkanals, Drossel Q = 70 l/s, Hochwasserpumpwerk Q = 2.800 l/s und Umbau des Regenüberlaufbeckens mit einem Zulaufkanal und Absperrschieber,
• Drosselablaufkanal Friedrichsfeste,
• Drosselpumpwerk und Kanalvernetzung im Rheinauer Ring sowie Schachtumbau am Oberhaupt des Murgdükers.

Der etwa 1.500 m lange Stauraumkanal (DN 1.000 bis DN 1.500) hat eine Entlastung oben und wurde untenliegend durch den Einbau eines neuen Absperrschiebers am Dükeroberhaupt der Murgquerung DN 800 in Richtung Regenüberlaufbecken "Alte Kläranlage" aktiviert. Die Entlastung des Stauraumkanals wurde innerhalb der neu geplanten Pumpstation am Regenüberlaufbecken "Am Festplatz" realisiert.

Die in der Schmutzfrachtberechnung vorgesehene Gesamtdrosselmenge von 110 l/s wurde auf zwei Drosselabläufe in den Verbandskanal verteilt: Drossel Rheinau mit Q = 40 l/s und Drossel Friedrichsfeste mit Q = 70 l/s. Der Stauraumkanal ist so ausgelegt, dass bei Niederschlagsereignissen mit einer Häufigkeit von n ≥ 1,0 keine Entlastung stattfindet.

Durch die Maßnahme wurde die Rückstausicherheit das Kanalnetzes "Links der Murg" hergestellt bis zu einem Hochwasserereignis der Murg mit einer Wiederkehrwahrscheinlichkeit von 100 Jahren (BHW100) bei einem gleichzeitigen 3‑jährlichen Regenereignis.